Nala wurde als Welpe in einer Wiener Wohnung gekauft. In dieser Wohnung haben viele andere mutterlose Welpen gelebt, sodass es sich vermutlich um Vermehrer gehandelt hat.
Nala war mit Sicherheit ein zuckersüßer und hübscher Welpe. Sie hat bereits zu dieser Zeit distanzvergrößerndes Verhalten gezeigt, weshalb ihre damaligen Besitzer mit ihr zu einem Trainer gegangen sind. Dieser Trainer hat mit dem sensiblen Junghund mit aversiven Methoden gearbeitet, sodass aus einem Hinschnappen ein Beißen wurde. Letztendlich wurde Nala bei uns abgegeben, sie war damals 1 Jahr alt.
Es hat lange gebraucht, bis Nala Menschen vertrauen konnte, Männern gegenüber war sie lange misstrauisch. Sie hatte große Angst vor Gegenständen in der Hand - wie etwas Handys oder damals noch Fotoapparaten - und Händen in der Hosentasche. Die Vermutung, dass das Training mittels Elektroschocks "unterstützt" wurde, liegt hier sehr nahe.
Die erste Zeit im Tierheim haben wir damit verbracht, dass Nala Menschen wieder vertrauen kann und sie nicht sofort deutliches Abwehrverhalten zeigt. Nach und nach haben wir Nalas Charakter kennengelernt, sie war eine sehr kluge, charmante, lustige und neugierige Hündin. Es hat bisher kaum einen Hund im Tierheim Bruck gegeben, der intelligenter war als Nala. Stofftiere, Dinge stibitzen und Futter waren Nalas große Leidenschaft.
Ihr Lebensmensch war eindeutig ihre Patin Sandra. Sandra ist jedes Wochenende, im Urlaub und an ihren freien Tag zu Nala gekommen. Sie haben gemeinsam den Harrachpark erkundet, Ausflüge gemacht und Sandra hat ihrer Zaubermaus viele Brustgeschirre, Bettchen oder Stofftiere gekauft. Die beiden waren eindeutig ein Dream Team.
In den letzten Jahre ist Nala ruhiger geworden. Sie hat sich lieber in ihr Bett gekuschelt, als Abend im Hof zu sein, auch die Gassirunden wurden gemütlicher. Wir haben gemerkt, dass ihre Hinterhand schwächer wird und wir vermuten, dass sie eine leichte Demenz hatte. Dennoch ist es ihr gut gegangen und wir haben uns auf ihren neuen Lebensabschnitt eingestellt.
Als Nala nicht mehr aufstehen konnte, sind wir sofort in die Tierklinik Parndorf gefahren. Am Weg zum Auto mussten wir sie stützen. Die Diagnose in der Tierklinik war leider nicht gut. Entweder war ein Bandscheibenvorfall oder ein Tumor an der Wirbelsäule, wodurch Nala kein Gefühl mehr in der Hinterhand hatte. Die einzige Möglichkeit wäre gewesen, dass Nala alle 4 Stunden einen Mix aus Opiaten und Schmerzmitteln in der Tierklinik bekommt. Damit hätte sie unter Umständen ein paar Monate gewonnen. Dass sie nicht dennoch umknickt und nicht mehr aufkommt, war nicht gewährleistet. Nala war immer gewöhnt, selbstständig Entscheidungen zu treffen. Wir haben in Nalas Sinne entschieden, es war die schwerste Entscheidung.
Nala war nicht alleine. Sandra und Martin sind bis zum Schluss bei ihr gewesen, ebenso viele Menschen, die sie über die Jahre begleitet haben und denen sie sehr viel bedeutet hat.
Liebste Nala, du warst unsere Zaubermaus. Leider haben wir es nicht bis zum finalen Happy End - zu einem eigenen Zuhause für dich - geschafft, doch wir alle haben dich geliebt. Danke für die gemeinsame Zeit, für die vielen Stunden im Park und für dein Vertrauen. Danke Nala für dich.
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